Über mich… Ich bin Melki


Kafro, Aramäisch und als „Kleines Dorf“ zu übersetzen, inmitten der hügeligen und historischen Landschaft Anatoliens (heutige Türkei) gelegen, blickt auf eine, so die mündliche Überlieferung, mehr als zweitausendjährige Geschichte zurück. Das ist der Ort meiner Urahnen. Hier kam ich 1966 als Sohn einer alteingesessenen Familie auf die Welt, die eng verwoben ist mit der nahöstlich bekannten Schmiedekunst der Region, was zur Gründung einer familiären Goldwerkstatt in der Nähe des altehrwürdigen Goldbazar Istanbuls führte.

 

Mein Geburtsort, umgeben von einer wunderschönen Landschaft mit atemberaubenden Sonnenuntergängen und historischem Gebirge, um den Assyrer, Aramäer, Perser, Römer und nicht zuletzt im Ersten Weltkrieg und bis in die 80er hinein verschiedenste Parteien Krieg geführt haben, ist und bleibt meine tiefverwurzelte spirituelle Heimat.

 

Eine Heimat, die mir heute noch spirituelle Nahrung gibt und die Hoffnung, dass die Vergangenheit uns lehrt, in allem das Schöne zu sehen. Dabei manifestiert sich das Schöne, das Bezaubernde, das Lächeln eines geliebten Menschen - zum Beispiel im Antlitz eines Kunstmalers, meines späteren Lehrers in Istanbul (Fuat Igdebeli / 1925 – 2015), der mir als Kind das Grundverständnis der Kunst über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg näherbrachte. Noch heute denke ich an diese wunderschöne und sorgenfreie Zeit in der pulsierenden Metropole am Bosporus, aus den kindlichen Augen eines Schülers betrachtet, wenn ich an jenen Menschen denke, der mein Talent erkannt hat und der völlig selbstlos mir mit einem Lächeln das beibrachte, was mich heute, im Wissen um sein Vermächtnis, in meinen Gemälden und Werken beflügelt. Als ich viele, sehr viele Jahre später in meiner neuen Heimat, in Europa, nach vielen Jahren als Unternehmer meinen Weg fand, erinnerte ich mich wieder an das, worauf es in meinem Leben ankommt. Manifestiert in jedem Pinselstrich, jedem Farbton, jeder Art

 

vom Material, welches ich in die Hand nehme, um daraus mehr zu erschaffen als die Summe des einzelnen Zustandes. Wenn ich male, portraitiere, forme, so begleitet mich eine Leidenschaft, die sich aus all dem speist, was Zwischenmenschliches und Spiritualität für mich ausmachen. Verbunden mit meiner ursprünglichen Heimat, den Menschen denen ich begegnet bin, den Orten an denen ich war und zu guter Letzt meiner neuen Heimat.

 

Kunst ist ein Medium, welches für das Gute in aller Welt steht. Egal an was wir glauben mögen oder woher wir kommen. Diesem Prinzip habe ich mich verpflichtet.

 

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Altar der 2019 restaurierten Marienkirche in meiner Heimat Kafro. Quelle: © Simon Jacob, Oannes Consulting GmbH

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